Genf, oder Geneve wie es in dem französischsprachigen Teil der Schweiz genannt wird, ist mit etwa 185.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt der Schweiz. Genf, bzw. das frühe Genava wurde bereits 120 v. Chr. Dem römischen Reich eingegliedert und war in der Folgezeit immer wieder Mittelpunkt von Kämpfen um die Herrschaft über die Stadt. So gerät Genf 443 unter die Herrschaft der Burgunder, welche 534 von den Franken abgelöst werden. 1033 übernimmt die Kirche die Herrschaft, Genf wird Kaiser und Bischofsstadt.
Wichtig für die weitere Entwicklung der Stadt und der heutigen Schweiz war das frühe 16. Jahrhundert. Die Genfer gingen zunächst 1519 eine Allianz mit Freiburg, 1526 mit Bern ein und wurden durch die Reformation, welche maßgeblich durch Johannes Calvin (um 1536) geprägt wurde später zum Ziel französischer Protestanten. So verwundert es nicht, dass die beiden Vordenker Rousseau und Voltaire Bürger der Stadt Genf wurden. Für eine kurze Zeit dehnte Frankreich seinen Einfluss auf die Stadt Genf aus – nach der Französischen Revolution wird Genf bis 1813 annektiert und wird nach wieder erlangter Unabhängigkeit zum 22. Schweizer Kanton.
Heute ist Genf vor allem als Sitz internationaler Spitzenbündnisse der friedlichen Art bekannt. So beherbergt Genf den europäischen Sitz der Vereinten Nationen (UNO), den Sitz der Welthandelsorganisation (WTO), die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das Internationale Komitee des Roten Kreuz (IKRK). Letzteres wurde durch Henry Dunant 1864 mitbegründet.
Weltpolitische Bedeutung haben auch andere Verträge, welche in Genf geschlossen worden. So stellen die Genfer Konventionen heute noch einen Maßstab für den grundsätzlichen, menschlichen Umgang in Kriegsgebieten. Auch die Vereinten Nationen fanden im Jahr 1945 ihren Ursprung im schweizerischen Genf.
Neben der Weltpolitik existieren auch eine ganze Reihe anderer historischer Sehenswürdigkeiten, die gerne von Besuchern aus aller Welt immer wieder neu entdeckt werden – oder ganz profan Urlaubs- und Erholungsziele. Inmitten der Berge, direkt am Genfer See gelegen finden Reisende neben Politik auch Erholung. Auch wenn diese regelmäßig von der Autoindustrie gestört wird. Dann nämlich heißt es Tore auf zum Genfer Autosalon.